Im Dreieck Ahlten, Burgdorf, Lehrte liegen die meist nur Pferdeliebhabern bekannten Ortschaften Kolshorn und Klein Kolshorn. Völlig zu Unrecht, befand die Fahrradgruppe Radeln-Gegenwind. Denn das Kolshorner Moor verbirgt ein Heidegewächs, das eurpaweit seinesgleichen sucht: Die Radfahrer tourten über den Kronsberg nach Anderten und Ahlten. Die letzten Kilometer führten entlang landwirtschaftlicher Flächen und auf Waldwegen nach Klein Kolshorn. Hier wanderten die Teilnehmer in das Kolshorner Moor. Nur wenige kennen den Weg zur Kalmiablüte, die ihre Farbenpracht jedes Jahr früher entfaltet. Da sie unter Naturschutz steht, ist der Standort im Verborgenen vielleicht auch ein Schutz vor manchem Hobby-Floristen. Umringt von morastigen Wäldern führte der Pfad zu einer Lichtung, die ein ganzes Feld der seltenen Kalmiapflanzen preisgab. Für eine kurze Zeit verwandeln sie sich in einen feuerroten Blütenteppich, der nach wenigen Wochen wieder verblasst. Ausgerechnet eine Stromtrasse schützt die Pflanzen vor weiterer Bewaldung, denn unter Überlandleitungen dürfen keine Bäume stehen. Die ursprünglich aus Kanada stammende Pflanze ist sehr giftig, was dort mancher Schafherde zum Verhängnis wurde. Dennoch ist ihre Blüte wunderschön anzusehen. Darüber hinaus befinden sich im Kolshorner Moor neben fleischfressenden Pflanzen auch Kraniche, Rehe, Rotwild und Wildschweine. Wieder bei den Rädern am Kalmiaweg angelangt, folgte die Gruppe dem Radweg von Klein Kolshorn nach Kolshorn und weiter nach Lehrte. Der Rückweg führte dann über Ilten und endete nach knapp 50 Kilometern wieder in Laatzen.
Bericht und Bilder Joachim Hünemörder