Matten , Matten Meeren …. Bremen ist 'ne große Stadt da geben alle Leute was.

Nachdem der DB-Streik am Mittwoch um 02:00 Uhr früh beendet wurde, machten sich die 13 Radler*innen in zwei Gruppen per Bahn auf den Weg nach Bremen.
Pünktlich sind dann doch alle angekommen und wurden schon von Nadine – Pauls Nichte – am Bahnhof empfangen. Und Nadine legte gleich im Bahnhof mit der Führung los – In der Halle des Hauptbahnhofs prangt es an der Wand, doch viele schauen es nicht an: das Brinkmann-Mosaik. Es ist Sinn- und Abbild der Bremer Rolle im deutschen Kolonialismus.
Nach einem kurzen Abstecher ins Hotel, die Packtaschen abstellen, radelten wir gleich weiter zum Riensberger Friedhof (hier wurde Karl Carstens bestattet) mit dem ersten Krematorium in Norddeutschland. Viel Zeit zum Verschnaufen blieb nicht, denn es ging weiter zum Technologiepark nahe der Uni mit dem Fallturm (man kann in diesem Turm die Schwerelosigkeit simulieren) und quer durch Bremen zum Universum, dem berühmten Walfisch. Danach folgte eine schöne Strecke im Grünen, vorbei am Stadtwaldsee durch den Bürgerpark mit Blick auf die Meierei und das Parkhotel. Und immer wieder konnte Nadine uns tolle Informationen zu den Sehenswürdigkeiten geben. So auch zum Antikolonialdenkmal, das ist ein Mahnmal in Bremen in der Form eines Elefanten aus Backstein. Es befindet sich im Nelson-Mandela-Park im Stadtteil Schwachhausen. Nach dem Ersten Weltkrieg fiel es auch Bremen schwer, sich mit dem Verlust der deutschen Kolonien abzufinden. Schließlich hatte die Stadt während der Kolonialzeit durch den Handel mit Übersee stark profitiert. Das zehn Meter hohe, aus dunkelroten Oldenburger Klinkern gemauerte Monument in der Form eines Elefanten wurde 1932 nach einem Entwurf des Bildhauers Fritz Behn durch den Architekten Otto Blendermann errichtet. Weiter ging es per Pedes Kreuz und Quer durch die Altstadt. Natürlich durften so wichtige Plätze wie die Mühle am Wall, der Spuckstein und die Bremer Stadtmusikanten nicht fehlen. Uns brummte der Schädel – also erst mal eine Pause mit Fischbrötchen einlegen und schon ging es weiter. Wer hat es schon gesehen? Das Bremer Loch mit den Tierstimmen! Ja, welche Tiere konnte man da hören? Dafür musste man eben ein paar „Groschen“ opfern. Gleich in der Nähe marschierten wir dann zur Bremer Bürgerschaft, dem Rathaus mit dem Roland (auch hier hatte Nadine die sagenhafte Geschichte mit dem Krüppel zur Hand; Zu seinen Füßen liegt ein "Krüppel" aus der Sage Emma von Lesum * ) und Last But Not Least wurde die Böttcherstrasse (mit dem Glockenspiel und den Sieben-Faulen-Brunnen besichtigt; Die Legende der Sieben Faulen stammt von dem Bremer Volksmärchen-Schriftsteller Friedrich Wagenfeld und erzählt von sieben faulen Söhnen eines armen Bauern, die in die Welt hinausziehen und mit innovativen Ideen zurückkommen.) Als wenn das noch nicht Alles wäre, war das berühmte Schnoor-Viertel ein Muss und ein Highlight. Die ersten gequälten Gesichter kamen aber jetzt zum Vorschein! Und was ist mit Kaffee und Kuchen?  Also ein Stopp zum Erholen an der Schlachte und schon fuhr die Gruppe total entspannt entlang der Weser am Europahafen vorbei zum Molenfeuer (den Mäuseturm) zum Überseehafen-Süd. Am Molenfeuer fegte der Sturm uns ganz schön um die Ohren und dunkle Wolken zogen auch bedrohlich am Horizont auf. Aber Nadine beruhigte uns, dass das Wetter hier schon mal schnell umschlagen kann. So radelten wir dann am Speicher IX und der Feuerwache und der Roland-Mühle zurück zum Hotel.
Für diesen Tag bedanken wir uns bei der Familie Reimann – bei Jochen besonders, der leider nicht dabei war – bei Nadine die diese Führung mit Begeisterung und Engagement durchgeführt und uns Bremen nähergebracht hat. Vielen Dank dafür.
Die Rückfahrt von Bremen führte uns dann auf dem Weserradweg entlang der Weser, durch Marschlandschaften, durch kleine Dörfer und an Bauernhöfen vorbei. Der Radweg war fast ausschließlich asphaltiert und somit leicht zu fahren. Bei konstantem Rückenwind wurde der erste Abschnitt ( 91 Km) bis zum Ort Bücken schon fast als zu leicht empfunden.
Aber wehe, wehe, wenn ich dann das Ende sehe!
Am Freitag wurde recht früh gestartet, man hatte ja noch einige Kilometer vor sich – mit mehr oder weniger starkem Regen! Aber das muss man der Truppe lassen, der Regen tat der Stimmung keinen Abbruch. Über Nienburg, Mardorf, Steinhude haben wir dann doch Laatzen nach 103 Km sicher und safe erreichen können.
Und was war sonst noch passiert?
Akku Versagen, Fahrradständer abgebrochen, Hinterreifen mit Plattfuß, Vorderreifen mit Plattfuß! Aber was am allerwichtigsten ist: wir sind alle gesund und munter wieder zuhause angekommen.

Tour: Paul R. und Heiner H. ; Karl-Heinz & Inge K. ., Elfi & Michael T., Steffi M., Brunhild R., Marlies Sch., Dieter W., Heinz B., Gamini P., Heike B.
(193km - 500Hm)

Bericht: Heiner
Bilder: Paul & Heiner.